
Ratgeber
Lichtfarbe (Kelvin)
Was ist die Lichtfarbe (Kelvin)
Als Lichtfarbe wird die Farbe einer selbstleuchtenden Lichtquelle bezeichnet. Als Synonym ist oftmals auch Farbtemperatur gebräuchlich. Gemessen wird die Lichtfarbe in Kelvin (K). Die Farbtemperatur beschreibt die Temperatur, die zur Erhitzung eines komplett schwarzen Körpers aufgebracht werden muss, dass dieser eine gewünschte Farbe abstrahlt. Die Zusammensetzung des sichtbaren Lichts besteht aus unterschiedlichen Spektralfarben. Deren Gesamtmenge resultiert in verschiedenen Weißtönen. Natürliche und künstliche Lichtquellen differenzieren sich sowohl in der Lichtfarbe als auch in der Farbwiedergabe. Während die Lichtfarbe die Stärke der Spektralfarben beschreibt, spezifiziert die Farbwiedergabe ob und in welcher Form Spektralfarben im Licht vorhanden sind.Definition der Lichtfarbe
Die Lichtfarbe oder Farbtemperatur ist der optische Farbeindruck von Licht, das von einer selbstleuchtenden Lichtquelle ausgesendet wird. Als Maßeinheit für die Lichtfarbe ist Kelvin festgelegt.Einheit in Kelvin
Als offizielle Einheit der Lichtfarbe ist Kelvin festgeschrieben. Sie gibt an, wie hoch die Farbtemperatur des ausgesendeten Lichts ist. Der Kelvin-Wert einer Lichtquelle gibt an, ob das abgestrahlte Licht kühl oder warm wirkt. Leuchtmittel und Lichtquellen mit einem hohen Kelvin-Wert strahlen kühleres Licht aus, hingegen wird Licht mit einem niedrigen Kelvin-Wert als warm empfunden. Kelvin mit dem Einheitenzeichen K ist im Internationalen Einheitensystem (SI) eingetragen als Basiseinheit der thermodynamischen Temperatur. Neben der Beschreibung der Farbtemperatur von Lichtquellen findet Kelvin vor allem in der Naturwissenschaft und Technik Anwendung. Auch in diesen Bereichen dient die Einheit zur Angabe von Temperaturen und deren Differenzen. Die Bezeichnung „Kelvin“ stammt von William Thomson, der später auch als Lord Kelvin in die Geschichtsbücher einging. Der Physiker aus dem Vereinigten Königreich führte im Jahre 1848 im Alter von 24 Jahren die absolute Temperaturskala „Kelvin“ ein und etabliert sie. Bis ins Jahr 1967 fand die Bezeichnung “Grad Kelvin” Verwendung. Noch heute findet die Farbtemperatur in Kelvin Berücksichtigung bei der Lichtplanung von Räumen, Gebäuden, Gewerbeflächen und Grundstücken.
Lichtfarbe im Überblick
Zur besseren Orientierung bei den unterschiedlich warmen und kalten Lichtfarben unterstützt die nachfolgende Tabelle. In der ersten Spalte ist die Internationale Farbbezeichnung für Leuchtmittelfarben dargestellt. Die geläufigen Kennzeichnungen sind 827, 840, 865, 927, 940, 965 etc. Anhand der letzten beiden Ziffern der Bezeichnung lässt sich die Lichtfarbe ablesen. Dafür ist lediglich eine Multiplikation mit dem Faktor 100 erforderlich. Die erste Ziffer hingegen benennt die Stufe der Farbwiedergabe. Umso größer die Zahl, desto realer wirken die Farben im Licht.Bezeichnung | Lichtfarbe | Lichtfarbe in Kelvin | Alte Farbnummern | Gängige Herstellerbezeichnungen |
827 | Warm | 2700 | 29, 129, WDL | Interna, Homelight Deluxe, Warmwhite, Warmwhite Deluxe, Warmton-Extra |
830 | 3000 | |||
930 | 3000 | |||
840 | Neutralweiß | 4000 | 25, 33, NDL | Coolwhite, Weiß |
940 | Neutralweiß | 4000 | 25, 33, NDL | Coolwhite, Weiß |
942 | 4200 | |||
850 | Sehr weiß | 5000 | 54, 154 | Daylight, Tageslicht Deluxe |
865 | Sehr weiß | 6500 | 54, 154 | Daylight, Tageslicht Deluxe |
950 | 5000 | |||
965 | 6500 |
Was bedeutet Lichtfarbe 4.000 K?
4.000 K bedeutet, dass die Lichtfarbe als neutralweiß wahrgenommen wird und weder ein blauer noch ein gelber Anteil im Licht zu sehen ist. Diese Lichtfarbe bildet den Mittelpunkt zwischen Tageslicht und dem Licht einer Glühlampe. Sie erinnert an das sterile Licht im Flur von Krankenhäusern. Zusätzlich finden Leuchtmittel mit einer Farbtemperatur von 4.000 Kelvin Anwendung im Badezimmerbereich sowie in Büros, Arbeitszimmern und Küchen. Die optische Wirkung auf den Menschen wird als hell, einladend und nicht aufdringlich beschrieben.Was bedeutet Lichtfarbe 3.000K?
Die Lichtfarbe von 3.000 K bedeutet ein warmweißes Lichtspektrum mit hohem Wohlfühlfaktor. Die LED Technik verwendet größtenteils diese Farbtemperatur. Verglichen mit der Lichtfarbe der Glühlampe von 2.700 K ist die geringere Ausstrahlung von warmem Licht für das menschliche Auge sehr gut nachvollziehbar. Gleiches gilt für den Unterschied zur kälteren Lichtfarbe von 4.000 K. Besonders gern kommen Lichtquellen mit 3.000 K Farbtemperatur in Verkaufsräume, Messehallen, Hörsälen oder Kindergärten zum Einsatz.Was bedeutet Lichtfarbe 2.700 K?
2.700 K Lichtfarbe strahlen Leuchten und Lampen aus, die ein besonders warmes und gemütliches Licht verbreiten sollen. Die Glühlampe ist das Paradebeispiel für die Farbtemperatur. Das warmweiße Licht von Lichtquellen mit einer Lichtfarbe von 2.700 K findet bevorzugte Verwendung in unseren Wohnräumen. Der Mensch assoziiert mit dieser Farbtemperatur Ruhe, Geborgenheit, Wohlfühlen und ein heimeliges Gefühl. Darüber hinaus verfügt das sogenannte Glühlampenlicht über eine exzellente Farbwiedergabe. LED Lampen sind mit dieser Lichtfarbe eher selten erhältlich. Eine Vielzahl der Lampenhersteller kann diese Farbtemperatur technisch gar nicht umsetzen. Die Produzenten, denen es gelingt, kennzeichnen ihre LED Leuchtmittel mit Warmweiß-Extra.Wie viel Kelvin hat Tageslicht?
Tageslicht hat eine Lichtfarbe von 5.000 bis 6.500 Kelvin. Der genaue Wert ist abhängig von der Tageszeit, dem Grad der Bewölkung und der Landhöhe. Das Tageslicht ist ein wichtiger Bestandteil in unserem Leben. Die natürliche Form des Tageslichts ist anhand seiner Lichtfarbe eher als kalt beziehungsweise kühl einzuordnen und nicht, wie man irrtümlicherweise meint, warm. Der Blauanteil überwiegt im Tageslicht, daher beträgt die Farbtemperatur mindestens 5.000 K. Tagsüber scheint das Sonnenlicht mit hoher Lichtstärke [Candela] auf die Erde. Während der Nacht ist die Lichtstärke um einiges geringer und oft nur an das Mondlicht gebunden, außer bei Neumond. Zwischen den Tageszeiten verändert sich auch die Lichtfarbe des natürlichen Tagesrhythmus. Ein höherer Blauanteil im Licht kann die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin reduzieren. Gleichzeitig wirkt dieses als kalt empfundene Licht stimulierend und vitalisierend. Im Gegensatz dazu löst das warme, also das rötlich, gelbliche Licht ein wohliges Gefühl und Gemütlichkeit aus. Während den oft tristen Wintermonaten findet besonders kaltes Licht Anwendung im Bereich der Lichttherapie, um gegen Winterdepressionen zu wirken.Was ist besser - Warmweiß oder Kaltweiß?
Ob warmweiß oder kaltweiß besser ist, hängt vom Einsatzort der Lichtquelle ab und vom persönlichen Empfinden. Eine pauschale Antwort ist daher nicht sinnhaft. Die Entscheidung darüber, welche Lichtfarbe zum Einsatz kommt, sollte in der Tat anhand des Verwendungszwecks des zu beleuchtenden Ortes erfolgen. An Orten und Räumen, an denen mit Konzentration gearbeitet werden und eine angeregte Atmosphäre herrschen sollen, ist eine kaltweiße Lichtfarbe zu bevorzugen. Hingegen empfiehlt sich der Einsatz von wärmerem Licht bis maximal 4.000 Kelvin überall dort, wo der Wohlfühlfaktor im Vordergrund stehen soll. Das menschliche Auge war seit der Erfindung des elektrischen Lichtes an die Lichtfarbe von Glühlampen gewöhnt. Die vertraute Farbtemperatur von 2.700 bis 3.000 Kelvin hat allerdings am Arbeitsplatz beispielsweise weniger gut zu höherer Konzentration beigetragen. Leuchtstoffröhren schufen da Abhilfe. Mit der Abschaffung der herkömmlichen Glühlampe und dem Einzug der LED Technik waren plötzlich auch kühlere Farbtemperaturen möglich, auch ohne Leuchtstoffröhren. Außerdem wuchs die generelle Vielfalt der Leuchtmittel. Während Glühbirnen nahezu ausschließlich nach Watt kategorisiert waren, sind seit dem Übergang zu LED Leuchten und Lampen auch Lux und Lumen relevant.Die empfohlenen Kelvin nach Zimmer
Unterschiedliche Räume erfüllen unterschiedliche Zwecke. Und daran richtet sich auch die Lichtfarbe. Räumlichkeiten, in den konzentriert gearbeitet werden soll, bedürfen einer Ausleuchtung von mehr als 4.000 Kelvin. Steht das Wohlfühlen im Vordergrund, genügt wärmeres Licht zwischen 2.000 und 3.500 Kelvin.