
Ratgeber
IP Schutzklassen
Was bedeutet IP Schutzklasse?
IP Schutzklassen geben an, wie stark ein Gegenstand gegen das Eindringen von Wasser oder anderen möglichen Einwirkungen von außen geschützt ist. Der sogenannte IP-Code stammt aus dem Englischen und bedeutet dort International Protection. Gerade wird im Englischen auch von Ingress Protection gesprochen. Übersetzt bedeutet dies so viel wie „Schutz vor dem Eindringen“. Um festzustellen, welche Schutzklasse ein Betriebsmittel, wie zum Beispiel eine Lampenfassung, besitzt, wird ein Produkt getestet und anschließend eine Schutzklasse zugewiesen. Ein Beispiel hierfür ist, dass beim Eindringen von Wasser in eine Lampenfassung eine gefährliche Spannung entsteht, die zu einem Kurzschluss oder schlimmeren Folgen führt. Um dies zu verhindern sollte ein Leuchtmittel eine möglichst hohe IP Schutzklasse besitzen. Nur so kann verhindert werden, dass Spritzwasser oder ähnliches sofort in das Gehäuse eindringt.Welche IP Schutzklassen gibt es?
Insgesamt gibt es viele unterschiedliche IP Schutzklassen, die aus zwei Kennziffern zusammengestellt werden. Aus der Kombination dieser beiden Kennziffern ergibt sich schließlich die jeweilige IP Schutzklasse für eine Leuchte oder Lampe. Die erste Kennziffer wird auf einer Skala von 0 bis 6 ausgewählt, während die zweite Kennziffer zwischen 0 und 9 liegt. Bei der ersten Kennziffer liegt der Fokus auf dem Schutz vor einem Zugang durch Berührung. Die zweite Kennziffer gibt an, wie gut beispielsweise eine LED gegen den Zugang von Wasser geschützt ist. Genau geregelt sind diese IP Schutzklassen unter anderem gemäß ISO 20653 und DIN EN 60529. Es gibt jedoch drei Schutzklasse, die am häufigsten im Alltag vorkommen. Hierbei handelt es sich um die IP Schutzklassen IP20, IP44, IP54 und IP65.
IP20 Schutzklasse erklärt
Am besten lässt sich eine IP Schutzklasse anhand eines konkreten Beispiels erklären. Wir haben uns daher mal für die IP20 Schutzklasse entschieden. Die erste Kennziffer ist also die 2. Dies bedeutet, dass das Produkt vor einem Zugang mit dem Finger geschützt ist – und zwar bis zu einem Durchmesser von 12,5 Zentimeter. Kein Schutz besteht allerdings gegen das Eindringen von Wasser. Dies wird deutlich, weil ein Produkt mit der Schutzklasse IP20 eine 0 als zweite Kennziffer besitzt. Folglich sollte solch eine Lampe auf keinen Fall im Bad verbaut werden. Hier ist die Gefahr vor dem Eindringen von Wasser schließlich am Größten.Was bedeutet Schutzklasse IP44?
Eine Lampe mit der Schutzklasse IP44 bietet Schutz gegen allseitiges Eindringen von Spritzwasser und ist vor dem Eindringen fester Fremdkörper mit einem Durchmesser über einem Millimeter geschützt. Letztlich ist für eine Lampe im Bad mindestens die Anforderung an die Schutzklasse IP 44 erforderlich. Durch den Schutz vor Spritzwasser von allen Seiten ist für die Sicherheit gegen Nässe grundsätzlich gesorgt.IP54 Schutzklasse erklärt
Deutlich besser ist aber beispielsweise die IP Schutzklasse mit IP54. Der Unterschied zur vorangegangenen Schutzklasse liegt insbesondere darin, dass hierbei ein vollständiger Schutz gegen Berührungen vorliegt. Selbst gegen das Eindringen von kleinen Staubpartikeln, die für eine gefähriche Spannung sorgen können, ist solch eine Lampe geschützt.IP65 Schutzklasse erklärt
Leuchten mit der IP65 Schutzklasse kommen hingegen bereits sehr selten im Bad zum Einsatz. Der Grund hierfür ist, dass in der Regel keine Leuchte dauerhaft mit Wasser bestrahlt wird. Denn genau hiervor schützt diese Lampe. Sie besitzt mit der ersten Kennziffer 6 den höchsten Schutz vor Berührungen und ist absolut staubdicht. Die zweite Kennziffer, in diesem Fall die 5, besagt, dass die Lampe sogar vor Strahlwasser aus einem beliebigen Winkel geschützt ist. Nur eben nicht dauerhaft!Was ist besser IP44 oder IP65?
Je höher die Zahl der einzelnen Kennziffern, desto besser ist die Schutzklasse. Entsprechend ist die Schutzklasse IP65 deutlich besser als die Schutzklasse IP44. Bei der Schutzklasse ist es extrem wichtig die beiden Kennziffern getrennt voneinander zu betrachten. Zwar gilt der Grundsatz, je höher desto besser, dennoch solltest du genau nachschauen, welche Schutzklasse für welchen Zweck benötigt wird. Die Schutzklasse 33 ist logischerweise besser als die Schutzklasse 32, bietet dadurch aber keinen besseren Schutz vor dem Eindringen von Fremdkörpern – denn die erste Kennziffer, in diesem Fall die 3, ist bei beiden Schutzklassen gleich.Welche Schutzklassen für den Außenbereich?
Für den Außenbereich sollte eine Leuchte mindestens der Schutzart IP44 entsprechen. Besser sind allerdings die Schutzklassen IP65 oder IP67.
Eine geringe Schutzklasse, beispielsweise die Schutzart IP23, eignet sich nur dann für den Außenbereich, wenn beispielsweise die Lampe direkt unter einem geschützten Unterstand angebracht wird. Dennoch sollte auch solch eine Lampe immer das GS-Zeichen besitzt, dass die nötige Sicherheit vor einer Überspannung garantiert.